Brustimplantate bei den heutigen Frauen sind mittlerweile völlig normal geworden. Frauen in jedem Alter lassen sich die Brust operieren um somit sich weiblicher und selbstbewusster zu fühlen. Gerade bei trainierenden Frauen ist dies ein grosses Thema, denn die Brust wird mit der Zeit immer kleiner wenn man regelmässig trainiert. Warum? Nein, man wir nicht zum Mann mit Krafttraining ?. Jedoch wird unser Körper durch das Krafttraining geformt, wir bauen Muskeln auf, bekommen eine straffere Haut und verlieren Körperfett. Klingt alles wunderbar, aber die Brust, ja die macht genau das Gegenteil wie der Rest unseres Körpers und wird immer weniger. ? Hier kommt oft Verzweiflung auf und die Frage eines plastischen Eingriffes stellt sich automatisch.

Brauche ich es wirklich?

Dies ist eine sehr individuelle Frage. Heutzutage dreht sich leider viel zu viel um das Äussere, als um innere Werte – diese Tatsache ist in unserer Fitness-Welt nichts Neues. Man könnte meinen, wir sind Sklaven einer Konsum-orientierten Gesellschaft die uns diktiert was wir alles brauchen. Eine fast schon philosophische Frage: Brauche ich das wirklich alles um glücklich zu sein? Brauchen wir wirklich blaue Pommes-Chips für unsere Gäste, goldige Einwegtattoos für den Sommer, einen 30 Day Challenge, Detox-Tee, veganes Erbsenprotein oder Slow-Food & Co. um ausgewogen zu leben? Die Antwort liegt natürlich bei euch ?.
Was das Ganze mit Brust-Implantate zu tun hat? Frag dich ganz ehrlich ob du es wirklich brauchst! Sofern es nicht nur um ein weiteres Statussymbol handelt, du nicht der Gesellschaft oder jemanden anderen somit entsprechen willst, sondern es um dein eigenes Wohlbefinden und Erfüllung eines langersehnten Wunsches geht, dann mach es!

Der Preis

Hier in der Schweiz ist natürlich alles teurer, d.h. eine Brustoperation kann locker 12’000-15’000 CHF (~EUR) kosten. Geht man nach Deutschland, wird es ca. 6000-8000 EUR sein, also ca. die Hälfte. Ganz interessant zu beobachten ist dass tschechische oder ungarische Privatkliniken fast schon am boomen sind, denn ihr Preis für eine Brust-OP bei ca. 2’000-4’000 CHF liegt mit der gleichen Service-Leistung, mit dem gleichen Komfort in einer gleich modernen Klinik und natürlich mit dem gleichen Silikon-Material, wie bei unseren Schweizer Kollegen. Die Preisdifferenz ist für mich ganz einfach auf die Löhne zurückzuführen, man soll also nicht gleich einen “Halt” bei ausländischen Kliniken sagen, sondern sich dort beraten lassen. Auch die meisten meiner Bekannten haben die OP’s im Ausland gemacht und sind damit sehr zufrieden – vielleicht hängt ein unproblematischer Verlauf auch mit der grösseren Routine (weil grössere Nachfrage) zusammen?
Plant euren Eingriff gut durch und redet mit euren erfahrenen Freundinnen, denn Arzt ist nicht gleich Arzt, genauso wie Trainer nicht gleich Trainer ist. Die Unterschiede zwischen Ärzten sind manchmal wirklich gross. Mund-zu-Mund ist auf jedem Fall ein sehr wichtige Referenz, vorallem wenn ich dran denke, wie schlimm die Vorher-Nachher Fotos oder generell die Website der meisten Ärzte gestaltet sind.

Über oder unter dem Muskel?

Eine der wichtigsten Fragen, vor allem wenn man wirklich regelmässig trainiert. Ich kann die Frage nicht pauschal beantworten aber ich kann meine Erfahrung sowie die Erfahrung meines Umfeldes euch weitergeben. Die Antwort lautet glasklar: oberhalb der Muskulatur! Warum?

  • Deutlich weniger Verletzung in der Brustmuskulatur bei der OP
  • Deutlich bessere Regeneration und schnellere Genesung nach der OP
  • Uneingeschränktes Training und keine Gefahr der Deformation
  • Kein “Hüpfen” der Brüste z.B. bei Trizeps-/ oder Brusttraining, da die Muskelkontraktion ganz unabhängig, unter den Implantaten vonstatten geht
  • Natürlichere Erscheinung. (Erinnerung: unsere Brüste inkl. Drüsen liegen ja auch über die Muskulatur)

Ich empfehle daher ganz klar die Implantate über den Brustmuskel zu platzieren, falls jemand wirklich regelmässig Sport macht. Leider empfehlen viele Ärzte genau das Gegenteil, also unter die Muskulatur. Keine Ahnung warum, vielleicht ist dieser Art des Eingriffes einfacher, doch glaubt mir eure Genesung und das Training danach wird definitiv nicht einfacher.
Macht euren Arzt bei dem Beratungsgespräch unbedingt drauf aufmerksam, dass ihr regelmässig trainiert und nicht nur 2 x in der Woche Yoga macht. Trainierst du 5 x pro Woche Krafttraining oder machst du Kampfsport, sag am besten deinem Arzt dass du Spitzensportler bist und dass du (im Gegensatz zu den meisten nicht-trainierenden Frauen) deine Brustmuskeln wirklich brauchst. So haben sie eine bessere Vorstellung von eurem Sport-Pensum. Es ist wirklich nicht zu unterschätzen, dass die Ärzte noch oft von einer anderen Generation kommen, wo gerade Krafttraining bei Frauen nahezu unbekannt war.

Regeneration und Training

Die Empfehlung der meisten Ärzte ist mindestens 6-8 Wochen kein Training auszuüben. Dies ist aber wiederum sehr individuell, denn einige Frauen haben bereits nach 3-4 Wochen null Probleme und könnten bereits “Liegevelo” fahren oder leichtes Training für Beine machen. Ich möchte hier keine ärztliche Empfehlung abgeben, lasst euch genügend Zeit für die Regeneration und Wundheilung. Auch ein bisschen Trainingspause kann mal gut tun.
Gerade nach einer OP ist der Einstieg ins Training etwas erschwert, da der Körper andere “Baustellen” hat und die Energie für das Immunsystem und für die Genesung benötigt. Auch ein Blähbauch sowie Wassereinlagerungen sind nach der OP recht häufig und völlig normal. Diese sind oft auf die Anästhesie bzw. auf die salzreiche Infusion zurückzuführen. Damit die Abläufe im Körper sich wieder normalisieren, braucht es erst mal mindestens 3 Wochen Trainingspause und Ruhe. Nach ca. 3 Wochen sollte die Wunde auch verheilt sein und man kann langsam mit leichtem Training einsteigen. Brusttraining sollte in den ersten paar Monaten sicherlich vermieden werden, aber auch generell alle Bewegungen, die grosse Armbewegungen brauchen (z.B. Latzug) sind nicht zu empfelhlen. Bist du voll motiviert und gelangweilt ohne Training, so könnte dein Wiedereinstieg nach ca. 4 Wochen Post-OP folgendermassen aussehen.

1 Monat Post-OP
4-er Split: 1 x Beine | 1 x Rücken | 1 x Beine | 1 x Stepper (30 min)
2 Monat Post-OP
5-er Split: 1 x Beine | 1 x Rücken | 1 x Stepper (30 min) | 1 x Beine | 1 x Schultern

Beine:

  1. Ausfallschritte (Lunges) an der Multipresse 4 Sets à 12 WH
  2. Beinpresse 4 Sets à 12 WH
  3. Beinstrecken 3 Sets à 12 WH
  4. Beinbeugen (sitzend) 4 Sets à 12 WH
  5. Kick-Backs 3 Sets à 12  WH pro Bein
  6. Adduktoren 4 Sets à 12 WH
  7. Abduktoren 4 Sets à 12 WH

Rücken & hintere Schulter

  1. Cable Cross revers 4 Sets à 12 WH
  2. Aussen Rotation 3 Sets à 12 pro Arm WH
  3. Seitheben vorgebeugt 4 Sets à 12 (wenig Gewicht, zB. 2 kg) WH
  4. High-Row 3 Sets à 12 WH
  5. Überzüge 3 Sets à 12 WH
  6. Hyper-Extension an der Maschine 3 Sets à 12 WH
  7. Bizeps-Curls an der Maschine 3 Sets à 12 WH

Schultern

  1. Cable Cross revers 4 Sets à 12 WH
  2. Schulterdrücken mit Kurzhantel (wenig Gewicht nehmen) 4 Sets à 12 WH
  3. Schulterdrücken mit Seil sitzend 3 Sets à 12 WH
  4. Seitheben 4 Sets à 12 (wenig Gewicht, zB. 2 kg) WH
  5. Trizeps reverser Griff 3 Sets à 12 WH pro Arm
  6. Bauch: Crunches und Beinheben 5 Sets à 12 WH

Ich empfehle mit sehr wenig Gewicht anzufangen, sogar etwas weniger wie wenn man Kraftausdauer 2 (20-25 WH) machen würde. Beobachtet euren Körper und erhöht die Intensität nur ganz langsam, von Training zu Training. Wenn einzelne Übungen nicht möglich sind und Schmerzen verursachen, lasst diese Weg. Meine Kundinnen haben nach Ihren Brust-OPs ähnlich angefangen wie oben beschrieben, jedoch haben sie die Implantate alle über die Brust gemacht, was ein schnelleren Einstieg überhaupt ermöglicht hat.

Schlusswort

Gerade Fitness-begeisterte Frauen legen äusserst viel Wert auf ihren Körper. Durch den Sport verursachte geringerer Körperfettanteil lässt den weiblichen Körper zwar definierter aussehen, jedoch wird gleichzeitig die Brust kleiner, da sie zum grossen Teil aus Fett besteht. Nicht nur bei den Bikini-Athletinnen sind Implantate ein Thema, sondern auch “normal-trainierende” Frauen wollen ihre weibliche Rundungen trotz Training behalten. Ziel eines solchen operativen Eingriffes ist es nicht deinen Körper zu verunstalten, sondern dein Wohlbefinden zu stärken durch ein feminines und sportliches Aussehen. Wählt die Implantatgrösse sowie euren Arzt sorgfältig aus, gibt eurem Körper genügend Regeneration nach der OP.
Auch wenn die ganze Familie inkl. Partner mitreden möchte, ist es euer Körper und bleibt eure Entscheidung.

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