Jeder kennt das Problem trotz eines vermeintlichen Kaloriendefizits nicht abnehmen zu können.

Man hört immer wieder sagen, solange du weniger zuführt als du verbrennst wirst du abnehmen.

Doch was bedeutet denn schon nur “weniger zuführen“ bzw. wie weiss man welche Energiemenge man wirklich verbraucht?

Verschiedene Methoden bieten sich zur Messung an, doch die meisten dieser Messungen berücksichtigen nicht alle Parameter des menschlichen Körpers, denn es sind nicht reine Messmethoden, sondern es liegen ihnen immer noch gewisse statistische Daten zugrunde.

Sie können deshalb nur so genau sein, wie der Proband auch in die Norm der statistischen Daten passt.

Selbst wenn wir den angeblichen Verbrauch kennen, bedeutet das noch lange nicht, dass wir nun einfach eine Reduktion des Energiebedarfs um eine gewisse Menge als Energiezufuhr definieren können.

Viele weitere Parameter spielen eine Rolle, wie ihr gerade erfahren werdet:

Die (Kilo)-Kalorie

Als Kalorien bezeichnet man den Energiewert eines Lebensmittels bzw. den Verbrauch eines Menschen.

Der Mensch kann aus diversen Makronährstoffen Energie gewinnen. Kohlenhydrate und Fett liefern direkte Energie, während Proteine zuerst diverse Umbauschritte durchlaufen müssen um dann Energie liefern zu können.

Der Brennwert

Der Energiewert eines Lebensmittels wird anhand seines physiologischen Brennwerts bestimmt. Dieser ist leider sehr ungenau. Viele Lebensmittel enthalten nicht zwangsläufig die angegebene Kalorienmenge.

Wie kommt das?

Nun, der physiologische Brennwert wird aufgrund der Daten einer durchschnittlichen Verdauung geschätzt.

Ein Lebensmittel wird zur Bestimmung seines physikalischen Brennwerts in einem sogenannten Bombenkalorimeter zu Asche verbrannt. Dieser Wert bestimmt die umsetzbare Energie die bei der Verbrennung mit Hilfe von Sauerstoff entsteht.

Im Körper werden aber die zugeführten Lebensmittel nicht verbrannt, sondern verdaut. Hierbei spricht man dann vom physiologischen Brennwert.

Er ist leider kein objektiver und messbarer Wert, sondern wird vielmehr durch Berechnung vom gemessenen physikalischen Brennwert abgeleitet.

Verschiedenste Faktoren beeinflussen den physiologischen Brennwert. So spielen der Darm und die Darmbakterien eine entscheidende Rolle. Je nachdem wie gut ein Lebensmittel verdaut wird bzw. überhaupt verdaut werden kann, entscheidet darüber wie viel Nettoenergie am Ende verwertet werden kann.

Dies ist aber eine stark individuelle Sache und nicht jeder Mensch verwertet alle Lebensmittel gleich.

Eine weitere Rolle spielt die Verarbeitung eines Lebensmittels. Je nach Garzustand und bereits je nach Anbaubedingungen verändert sich der physiologische Brennwert.

So können individuelle Gegebenheiten im Darm einen völlig anderen Energiewert im Körper bedeuten, als auf der Verpackung angegeben ist.

So stellten Ernährungswissenschaftler Ende 2012 fest, dass Mandeln in den meisten Fällen ein Drittel weniger Kalorien enthalten als angegeben.

Dies erklärt dann wohl auch warum Mandeln so beliebt sind: Sie enthalten einfach weniger Kalorien als andere Nüsse!

Der physiologische Brennwert ist dementsprechend absolut ungenau und nur als Richtwert zu verstehen.

Für einige wird dieses Wissen nun einen kleinen Schock bedeuten. Für was haben sie denn nun die ganze Zeit jede Kalorie ganz genau gezählt?

Nun nicht für viel, denn es man einfach keinen Sinn etwas zu zählen was sowieso nicht stimmt!

Es sind vor allem die Angaben zu Fett und Kohlenhydraten, die besonders ungenau sein können. Es hängt mit der Art und Weise dieser Kohlenhydraten und Fetten zusammen.

Je nach Enzym und Bakterienaufkommen im Darm sind wir unterschiedlich gut in der Lage Lebensmittel zu verdauen.

Der thermische Effekt

Nebst dem Wissen, dass der physiologische Brennwert und folglich die Angaben auf der Lebensmittelverpackung nicht besonders genau ist, gibt es einen weiteren Punkt der entscheidend ist:

Der thermische Effekt.

Sowohl Kohlenhydrate und Proteine liefern gemäss physiologischen Brennwertes ca. 4,1 Kalorien pro Gramm.

Der Verdauungsenergie welche aufgewendet werden muss um ein Lebensmittel zu verwerten ist unterschiedlich gross.

So werden Kohlenhydrate sehr einfach verdaut und liefern eine hohe Netto-Energie. Ähnlich sieht es bei Fetten aus.

Protein hingegen kann bis zu 30% seiner Energie verlieren.

Wir sehen also, dass von den theoretischen 4,1 Kalorien beim Protein deutlich weniger übrigbleibt als bei den Kohlenhydraten.

Dies ist ein weiterer Punkt warum einfaches Kalorienzählen nicht funktioniert.

Zusatzstoffe

Im gestrigen Artikel Kein Fast Food mehr: Ein Land macht es uns allen vor haben wir erfahren, dass Zusatzstoffe eine verheerende Wirkung auf unseren Stoffwechsel haben können.

So führt die Zufuhr von Glutamat zu einer negativen Beeinflussung des Stoffwechsel und des Sättigungsgefühls.

Führen wir also regelmässig Lebensmittel mit Glutamat zu, dann werden wir auch hier mit einer theoretisch gleichen Kalorienmenge nicht das gleiche Resultat im Körper erzielen, da es nicht den gleichen Effekt im Körper hat.

Fazit

Eine Menge Infos, die wohl bei einigen zu offenen Fragen geführt haben. Lasst euch dadurch nicht verwirren, denn wenn eure Ernährung bis anhin funktioniert hat, dann gibt es auch keinen Grund daran war zu ändern.

Wenn ihr aber keine Erfolge mehr erzielt und nicht wisst warum, dann denkt darüber nach ob es vielleicht nicht daran liegen könnte, dass eine Kalorie nicht immer eine Kalorie ist.

Die verschiedenen Faktoren wie dem ungenauen physiologischen Brennwert, dem thermischen Effekt und auch dem Einfluss der Zusatzstoffe ist es zu “verdanken“, dass eine Diät womöglich nicht zum gewünschten Erfolg führt.

Wir werden in einem weiteren Artikel weiter auf dieses Thema eingehen und mögliche Lösungsansätze aufzeigen.

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