Im gestrigen Artikel haben wir uns ausführlich damit beschäftigt, wie wir feststellen können, ob wir unter einem eingeschlafenen Stoffwechsel leiden.

Ausserdem haben wir einen Einblick erhalten in das komplexe System und die Zusammenhänge der Hormone, die den Stoffwechsel direkt und indirekt beeinflussen.

Den Artikel findet ihr hier:

Habe ich einen eingeschlafenen Stoffwechsel: Die Checkliste

Ein schneller Stoffwechsel hat auch immer was mit guter Gesundheit zu tun. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass jene Menschen die nicht über einen schnellen Stoffwechsel verfügen ungesund leben oder sind.

Alle jene aber die einen eingeschlafenen Stoffwechsel haben, bei denen finden sich meistens auch veränderte Blutwerte.

Die IST-Situation

Wenn wir gemäss der Checkliste in dem oben erwähnten Artikel eine mögliche Verlangsamung unseres Stoffwechsels festgestellt haben oder dies anhand effektiven Messungen mit einem Sensewear Armband oder Spiroergometrie nachweisen können, dann gehören wir zu jenen Kandidaten, welche unbedingt was für ihren Stoffwechsel tun sollten.

Ein eingeschlafener Stoffwechsel hat in den meisten Fällen etwas mit falscher Ernährung zu tun. Natürlich können auch gewisse Erkrankungen eine Rolle spielen.

Gerade entzündliche Prozesse der Schilddrüse beispielsweise, wie die Hashimoto-Erkrankung führen natürlich zu einer Verlangsamung des Stoffwechsels, da hier die Schilddrüse ihre Arbeit nicht mehr richtig tun kann.

Auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, die wiederum ihren Ursprung in einer Entzündung finden, können hier die Ursache sein. Gewisse genetische Gegebenheiten provozieren bzw. erhöhen das Potential einer solchen Krankheit zu erkranken.

Die Ernährung

Wie bereits erwähnt liegt die Ursache eines eingeschlafenen Stoffwechsels häufig in einer falschen Ernährungsweise.

Die Hauptursache ist meistens eine zu geringe Kalorienzufuhr und eine zu starke Restriktion der Kohlenhydrate.

Durch die starke Einschränkung der Kalorienzufuhr und dem damit verbundenen geringen Nahrungsmittelvolumen, besteht auch die grosse Gefahr zu wenige Mikronährstoffe aufzunehmen, selbst wenn wir uns auf hochwertige Nahrungsmittel zu uns nehmen.

Wenn wir genügend Kalorien zuführen und diese aber aus stark verarbeiteten Lebensmitteln bestehen, müssen wir uns weniger davor fürchten einen eingeschlafenen Stoffwechsel zu provozieren, können aber nebst der ungewollten Gewichtszunahme genauso einer Unterversorgung an Mikronährstoffen leiden.

Die Gesundheit der Leber

Um einen optimalen Stoffwechsel zu besitzen, müssen wir unsere Leber Sorge tragen. Sie ist eines der wichtigsten Organe in unserem Körper im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel.

Natürlich funktioniert ohne Herz, Niere etc. überhaupt nichts in unserem Körper. Die Leber aber ist an der Energiebereitstellung beteiligt.

Sie sorgt mit Hilfe diverser Mechanismen dafür genügend Glucose in unserem Blut bereitzustellen, filtert Giftstoffe aus unserem Blut und übernimmt darüber hinaus noch viele weitere Aufgaben.

Unsere Leber hat als einziges Organ weitentwickelte Selbstheilungskräfte und kann temporär eine stärkere Belastung aushalten.

Alle Menschen die viel Alkohol trinken, leiden unter erhöhten Leberwerten. Wir erkranken nicht sofort an einer Lebererkrankung, führen wir aber diesen Alkoholkonsum fort, dann besteht die grosse Gefahr, dies alsbald zu erleiden.

Es sind aber nicht nur Giftstoffe wie Alkohol oder leberbelastende Medikamente die unsere Leber belasten, sondern auch eine erhöhte Aktivität gewisser Enzyme in der Leber aufgrund einer verstärkten Aktivität der Energiebereitstellungssysteme wie Gluconeogenese und der Produktion von Ketonkörpern.

Reduzieren wir die Kohlenhydratzufuhr stark, dann beginnt die Leber verstärkt selber Glucose herzustellen. Glucose ist für unseren Körper lebensnotwendig für die Aufrechterhaltung der Funktion von Nerven, Hirn und Produktion der roten Blutkörperchen.

Ca. 100g Glucose brauchen wir täglich. Kürzen wir die Kohlenhydratzufuhr stark, dann baut der Körper Protein ab und die Leber synthetisiert damit Glucose. Bei massiver Einschränkung der Kohlenhydratzufuhr beginn die Leber Fettsäuren in sogenannte Ketonkörper umzuwandeln, welche im Körper als (ineffiziente) Energieträger und Ersatz für Glucose dienen.

Das Problem bei diesen beiden Mechanismen (Gluconeogenese und Produktion von Ketonen) ist die erhöhte Belastung der Leber.

Wir haben in der Leber diverse Enzyme, welche bestimmte Aufgaben übernehmen. ALAT (GPT) ist ein besonders wichtiges Enzymsystem, welches praktische ausschliesslich in der Leber vorkommt. Es ist immer involviert bei der Verstoffwechselung von Medikamenten beispielsweise.

Was viele nicht wissen ist aber auch die Tatsache, dass ALAT eine wichtige Aufgabe im Glucose-Alanin-Zyklus übernimmt und folglich über das Pyruvat mit entscheidend für die Gluconeogenese ist.
Reduzieren wir also die Kohlenhydratzufuhr stark, entsteht ein höherer Arbeitsaufwand für die Leber und die Leberwerte steigen an. Sollten wir gleichzeitig noch Medikamente zuführen, können wir mit grösster Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass wir erhöhte Leberwerte haben.

Wir müssen also Sorge tragen zu unserer Leber und sie nicht unnötig belasten.

Was können wir tun?

Ganz einfach: Genügend Kohlenhydrate zuführen!

Als weitere Massnahme für alle jene Menschen die ihren Stoffwechsel bereits arg strapaziert haben, ist die Zufuhr von Mariendistelextrakt (Sylmarin).

Dieser ist der Lebergesundheit extrem förderlich. In der Praxis konnte ich damit extrem schnelle Regenerationen der Leber feststellen.

So reduzierte sich alleine durch die Gabe von Mariendistelextrakt und einer Erhöhung der Kohlenhydrate der ALAT um die Hälfte innerhalb zwei Wochen und war wieder im mittleren Referenzbereich.

Wichtig ist aber in erster Linie die Kohlenhydratzufuhr zu normalisieren. Mariendistelextrakt dient nur dazu die Lebergesundheit wieder schneller herzustellen und nicht eine Mangelernährung weiterzuführen und damit auszugleichen. Das funktioniert nicht!

Für eine optimale Funktion der Leber ist ausserdem eine ausreichende Zufuhr des Vitamin B6 notwendig.

Dieses sollte zusammen mit den anderen Vitaminen des B-Komplexes eingenommen werden.

Morgen geht es weiter mit dem zweiten Teil.

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